Geschichte des Hauses
Auf Anregung der Unteren Denkmalschutzbehörde wurde eine Untersuchung des Gebäudes zur Altersbestimmung vorgenommen. Dabei haben Fachleute Bohrkerne aus Bauhölzern entnommen. Eine Auswertung der Jahresringe hat ergeben, dass erhebliche Teile des Gebäudes 1499/1500 errichtet worden sind. Es spiegelt also den Wohnalltag um 1500 wider. Wie der Roten Mappe des Niedersächsischen Heimatbundes aus dem Jahr 2015 zu entnehmen ist, hat es somit absolute Seltenheit in Norddeutschland. Es ist das älteste bislang bekannte kleinstädtische Haus im westlichen Niedersachsen und wohl noch in einem weiteren Umfeld. Als Geburtshaus eines Reformators beansprucht es eine Einmaligkeit und besitzt als Denkmal eine überregionale, ja nationale Bedeutung.
Im 18. Jahrhundert wurde das Gebäude von Johann Aegidius Klöntrup bewohnt. Er war Rechtsgelehrter, Literat, Dialektlexikograph und kritischer Geist. Sein wissenschaftliches Interesse galt auch den bäuerlichen Rechts- und Lebensverhältnissen im Osnabrücker Land. Seine Erkenntnisse fasste er in der "Systematischen Darstellung der bäuerlichen Rechte" zusammen. Aus Sorge um den Verlust der niederdeutschen Sprache schuf Klöntrup ein Wörterbuch, das noch heute große Bedeutung hat.
In Quakenbrück erinnern sich viele Menschen noch an das nach dem Zweiten Weltkrieg hier ansässige Radio- und Fernsehgeschäft der Familie Proest.
Im Jahr 1975 wurde der Giebel zur Straßenseite um ca. 1,5 Meter rückversetzt und das Gebäude wieder als Wohnhaus genutzt.